Mit «Otello – Othello» hat die boxopera ein Crossover-Projekt lanciert, das aus einem der bedeutendsten Werke sowohl der Opern- als auch der Schauspielliteratur eine Verknüpfung schafft, die so noch nicht produziert worden ist. Natürlich wollen wir in erster Linie die Oper respektive die Geschichte so wiedergeben, wie es Komponist, Librettist und Autor gedacht haben. Allerdings legen wir den Fokus auf die Figur Otello. Er ist das Zentrum der Geschichte. Alle Szenen finden aus seiner Optik statt. So schwebt er zwischen Traum und Realität, zwischen Wahnvorstellung und Besessenheit, zwischen Eigenwahrnehmung und Reflexion hin und her. In unserer Bearbeitung als «Kammerspiel» ist dies für den Zuschauer viel nachvollziehbarer, als auf einer grossen Bühne, wo die Schwankungen und Temperaturen der Protagonisten nur sehr rudimentär zu erkennen sind. So sind auch nur die Hauptdarsteller*innen Otello, Desdemona, Jago und Emilia auf der Bühne. Zusätzlich wird ein Schauspieler, durch Shakespeares Originaltexte aus dem Drama, dem Othello ein zweites «Ich», eine Art Schattenfigur geben, welche seine fast manische und schizophren anmutende Persönlichkeit in aller Deutlichkeit herausschälen lässt. Schweizer Tournee.

Premiere 09.09.2021 – Theater am Käfigturm, Bern

Fotos © Ingo Hoehn