Stellen Sie sich vor, Sie betreten ein Schlafzimmer: das Bett ist ungemacht, der Kaffee in der Tasse ist noch warm, es läuft Musik, ein Tagebuch liegt herum. Die Bewohnerin ist nirgends aufzufinden – Miriam ist weg. Sie lesen einige Seiten des Buchs und finden heraus, dass Miriam sich für die Natur einsetzt und für den Klimaschutz demonstrieren geht. Sie hat genug von den leeren Versprechungen der Politik. Sie will handeln und sich – und ihrer ganzen Generation – Gehör verschaffen. Doch wie? In dem immersiven Theaterprojekt Generation Extinction sollten Sie sich nicht davor scheuen, Schränke zu durchsuchen oder Briefe zu öffnen, denn nur so können Sie Miriams Beweggründe wirklich erfahren. Sie begeben sich in mehrere installative Räume, in denen Sie immer tiefer in das Leben der jungen Aktivistin eintauchen. Es liegt also an Ihnen, die Geschichte zum Leben zu erwecken.
Generation Extinction ist ein immersives Theaterprojekt – Immersion meint am Theater das Eintauchen in eine eigens kreierte, performative Welt, in der das Publikum als autonomer Akteur auftritt. In Generation Extinction durchläuft das Publikum einen vorbestimmten Parcours durch die Stadt und begibt sich sowohl in unterschiedliche Innenräume als auch an öffentliche Plätze. Dabei folgt es verschiedenen Spuren und taucht selbstständig immer tiefer in eine Geschichte ein. Sie als Publikum gestalten Ihr Erlebnis also selbst, indem Sie Räume entdecken, Briefe lesen, Schränke durchsuchen oder Audiotexten lauschen. Sie tauchen dadurch in eine parallele Realität ein und erwecken die Geschichte selbst zum Leben.

Premiere 27.09.2020 – Theater Konstanz, Konstanz

Fotos © Bjørn Jansen